„Dankt Gott und preist ihn. Sagt allen Menschen, wieviel Gutes er an Euch getan hat, damit sie ihn mit Lobliedern rühmen. Und seinen Namen preisen. Alle Menschen sollen von seinen Taten erfahren. Gebt ihm die Ehre! Zögert nicht, ihnen davon zu erzählen.“ Biblisches Buch Tobit Kapitel 12, Vers 6
1 Moskau 2014
Was war das für eine schlechte Stimmung … Damals Moskau 2014. Trost suchte ich wo? Natürlich im Kino. Was lief? Szenen von einem anderen Planeten.
Na klar, gibt es dort auch andere Lebewesen. Was für seltsame Leute sind! Mit großem Geschick sind sie unterwegs. Sie tun das äusserst originell. Mithilfe ihrer Technik machen sie das.
Ausgerechnet mit ihnen stehen wir in Auseinandersetzung. Denn auch von uns Menschen sind einige dort oben gelandet auf dem andern Stern. Und dort ist ein Wettlauf. Worum? Um die besten Plätze?
Wer ist überlegen? Etwa die anderen? Weil sie technisch besser drauf sind als wir? Haben wir also schlechte Karten im inter-planetarischen Verdränungs-Wettbewerb?
Aufpassen, die Sache läuft anders, als man denken könnte …
Haben uns jene Konkurrenten anfänglich noch äusserst kritisch beäugt, so entwickeln sie alsdann neutrale Gefühle. Oder sogar positive. Und je länger, desto mehr soziale Sympathien. Geradezu mit-menschliche Kräfte. So dass sie uns am Schluss auch noch unterstützen! Obwohl wir doch eigentlich Gegner sind …
Was kann uns Besseres passieren? Sie werden zu unseren Helfern! Unsere Lehrer werden sie, die uns die Geheimnisse des Universums erschliessen. So dass aus dem Gegeneinander ein gemeinsames Projekt wird. Und das Ganze gelingt im edlen, fairen, olympischen Geist.
Ein Märchen? Vielleicht … Womöglich mit einem wahren Kern ?
2 Intelligente Partnerschaft
Da saß ich also in der Spätvorstellung meines Moskauer Lieblingskinos. Das befindet sich an der Prachtstraße Tsistye Prudi („Reine Quellen“). Dort verzauberten mich die seltsamen Gestalten vom andern Stern. In eine gehobene Stimmung versetzten sie mich. Ich verliebte mich regelrecht in sie. Getröstet trat ich aus dem Lichtspielhaus heraus.
Da stand ich auf den spätabendlich belebten Boulevard. Und dachte bei mir selbst: Gibt es das also doch – die übersinnliche Unterstützung? Diese quirlige, mechanisch perfekte, andersgeartete Welt kraftvoller Lebewesen? Die aus unbegreiflichen Gründen Sympathie empfinden für uns plumpe, langsame Erden-Klöße? Die uns den Ausstieg aus unseren Problemen gönnen? Uns behilflich sind beim Aufstieg in ein besseres Dasein?
Gibt es also so etwas wie überragende Intelligenz – aber mit liebevollem Herzen? Komplett gut und rein gestaltete, technisch perfekte Persönlichkeiten aus einer parallelen Welt – aber gerade nicht gefühlskalt wie Maschinen? Sondern warm und mitfühlend?
3 Perfekte Geistwesen
Blitzartig schoss mir die Frage durch den Kopf: Passt diese Beschreibung nicht auf jene geistigen Lebewesen, von denen die Bibel haufenweise berichtet? Und nicht nur die Bibel. Wichtige Bücher fast aller Völker erzählen davon.
Die sehr große Zahl und Qualität dieser Berichte lässt den Schluss zu:
Es gibt in der parallelen Welt Personen, die auf Perfektion ausgelegt sind. Die ermüdungsfrei handeln. Die sind reine Energie. Die verfügen über fast unendliche Kraftreserven. Die verkörpern eine sehr hohe Stufe des Lebens und eine äusserst starke Qualität des Daseins.
Die Rede ist von den Engeln. Nach allem, was wir über sie lesen und hören, sind sie fitter als wir. Haben eine höhere Gedankenkraft. Sind zugleich näher dran an der Praxis. Schalten schneller. Funktionieren eleganter. Bei ihnen greift ein Rädchen ins andere. Das ist bei ihnen wie bei einem Uhrwerk. Sie geben sich ganz ihren wohlüberlegten Handlungen hin. Sie sind pure, reine Geschäftigkeit.
4 Schnelligkeit
Ihr Lebensraum und Wirkungsbereich ist geräumig. Womöglich umfasst er den ganzen Kosmos?
Weil auf dieses riesige Arbeitsfeld bezogen, leben Engel in unvorstellbar starker Beschleunigung. Sie können präsent sein an allen möglichen und unmöglichen Orten. Sind darum auch im Hier und Jetzt bei dir und mir: heute abend in diesem Gottesdienst. In unserem Städtchen Diessenhofen. Hier am Hochrhein im Kanton Thurgau, zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein.
Wie schnell ist ihre Bewegung? Lichtgeschwindigkeit ist zu langsam für sie. Dafür haben sie nur ein müdes Lächeln übrig. An einem Ende des Weltalls können sie präsent sein – und blitzschnell zum anderen Ende des Weltalls wechseln – alle Grenzen von Raum und Zeit sprengend.
Lassen sie sich etwa „beamen“? Ähnlich wie Mr. Spock in der Serie „Raumschiff Enterprise“ ? Das Banner, Wahrzeichen und Motto der Engel – „geschwinder als das Licht“ – ist der Flügel. Er ist Symbol ihrer überraschend häufigen, sofortigen, überaus eleganten Ortswechsel.
5 Herausforderung
Und wir im Vergleich? Wie langsam sind wir! Unsicher. Abhängig von Lust und Laune. Bekommen die Sachen nicht auf die Reihe. Begnügen uns mit einem mittleren oder bescheidenen Level. Weil uns alles andere zu anstrengend ist.
Die Ausrede lautet: „Ich bin klein. Begrenzt. Also was soll´s. Warum nach den Sternen greifen? Lieber bleibe ich in meinem Schneckenhaus.“ Bleiben wir damit zeitlebens auf dem Niveau verspielter Kinder? Den Ernst des eigentlichen Lebens wollen wir anscheinend nicht wahrhaben.
Eine Bitte: Machen wir uns nicht kleiner und schwächer, als wir sind!
Einen Ansporn und Antrieb, eine flotte Trainingseinheit, einen Impuls von aussen und oben – könnten wir nicht genau das gebrauchen? Deine und meine Zerbrechlichkeit, Anfälligkeit – verlangt sie nicht dringend, ja zwingend nach unzerstörbaren Bezugspersonen, nach spirituellen Doppelgängern in der anderen Welt? Unser Defizit muss doch irgendwo ausgeglichen, ins Positive umgewandelt werden …
Heisst das, dass jeder von uns „drüben“ seinen Helfer und Partner hat? Seinen persönlichen Kraft-spender, der dir und mir eine perfekte Stufe des Lebens vorlebt? Und uns damit unter sanften Druck setzt? Damit wir uns nach vorne und oben bewegen?
Und zwar ohne Zwang. Wir sind ja keine Marionetten. Die Signale der Engel sind als Einladung zur Kooperation zu verstehen – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
6 Impuls des Willens
Wie reagierst du? Mit Verzögerung? Oder gar nicht? Willst du? Oder willst du nicht? Ein bisschen Willenskraft soll doch wohl sein! Oder vielleicht sogar ein bisschen mehr? Das müssten wir schon noch aufbringen. Und das können wir auch.
Wir sind nicht so schwach, wie wir uns einbilden. Als körperliche Wesen sind wir zwar etwas langsam. Vielleicht sogar träge. Aber dennoch sind wir hoch respektiert in der oberen Welt. Ebenbilder Gottes sind wir sogar! Werden einer riesengroßen Wertschätzung gewürdigt.
Werden wir da nicht doch die Entschlusskraft aufbringen, uns fortan in die Richtung unserer oberen Quellen und Ursprünge zu bewegen?
Eine kleine Willensäusserung genügt schon, um die Sache in Gang zu bringen. Ein bescheidenes Ja an die Adresse Gottes und unseres Schutzengels – das bereits löst den grossen Schub aus.
Weil wir eine solche Würde haben, weil uns eine solche Chance eingeräumt wird, appelliere ich hier und jetzt an unseren Willen: Weichen wir dem höheren Einfluss nicht aus! Stellen wir uns der olym-pischen Herausforderung!
Machen wir uns zusammen mit unserem Schutzengel auf den Weg. Wohin? In eine bessere Welt. Tun wir das für uns persönlich. Und für die Mitmenschen. Und für das Große Ganze.
7 Aufträge und Auftraggeber
Laut Bibel haben Engel mit dem Gottesdienst, mit der himmlischen und irdischen Verwaltung, aber auch mit dem heiligen Krieg zu tun. In der parallelen Welt sind sie liturgische, administrative und kämpferische Geistwesen: Heilige Sänger, Künstler, Verwaltungsleute, Soldaten, Offiziere.
Sie sind personale Einzelwesen, unantastbar, unzerstörbar, eingebunden in eine grossartig funktio-nierende Ordnung. Sie handeln weisungsgebunden und auftragsbezogen entsprechend den Lei-stungsgesetzen und Leitungsgrundsätzen der oberen Welt.
Engel sind allein unterwegs als Botschafter mit Spezialaufträgen. Oder sie fügen sich zu Gruppen und Großgruppen zusammen – zu Chören, Orchestern, Armeen. Und wer ist ihr Oberbefehlshaber?
„Spricht nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund“, sagt der römische Hauptmann zu Jesus Chri-stus, siehe Evangelium nach Matthäus Kapitel 8, Vers 6.
Also der Messias soll eine Fern-Heilung vollbringen. Der Meister braucht gar nicht anwesend sein im Krankenzimmer. Der Römer vertraut darauf, dass Gottes Sohn direkten Zugriff auf Heilungs-Engel hat, die er nach Belieben aussendet.
In der oberen Welt (und Christus gehörte zur oberen Welt damals schon, während er als Mensch unter Menschen weilte) gibt es ein heiliges Führerprinzip: Was die Chefs sagen, gilt. Punkt.
Also Vater, Sohn und Heiliger Geist sind an der Spitze. Und niemand anders. Sie üben die Befehls-gewalt über unermesslich zahlreiche Engel aus.
Engel sind geistige Wesen mit Vernunft und Willen. Sie sind sie in einer natürlichen Nähe zum Heiligen Geist. Dieser braucht und benutzt geistige Mitarbeiter, in denen und durch die er wirkt. Der Heilige Geist ist Urbild und Vorbild aller Engel.
8 Naturgesetze
Wieviele gibt es von ihnen? Jeder Mensch hat seinen Schutzengel. Die Menschheit umfasst etwa acht Milliarden Menschen. Also muss es derzeit mindestens genauso viele Engel geben, die einen Auftrag als Schutzengel wahrnehmen.
Und wie der hebräischen Bibel und den apokryphen Spätschriften zu entnehmen ist, gibt es Schutzengel auch für die Natur. Zum Beispiel für Feuer, Wasser, Erde, Wind. Überhaupt für die Elemente des Daseins. Offenbar hat sogar jeder Fixstern im Weltall seinen Engel.
Ich halte es für möglich, ja für wahrscheinlich, dass der präzise Ablauf aller Naturvorgänge von Engeln gesteuert wird. Dass es also nicht allein an mathematischen, physikalischen, chemischen und biolo-gischen Gesetze liegt, dass alles so reibungslos funktioniert. Sondern dass hinter allen natürlichen Phänomen geistige Kraftpersonen stehen – in Gestalt von Begleit-Engeln für die ganze Natur. Denn Geist und Natur gehören zusammen. Geistige und körperliche Welten sind unzertrennlich.
9 Entwicklungspotentiale
Wir Menschen sind Teil der irdischen Körperwelt mit einer unvorstellbar konzentrierten Ansamm-lung, Verdichtung und Differenzierung. Und zwar im molekular-atomaren, dann aber auch biologisch-organischen System dieses unseren blauen Planeten.
Und die Engel? Sie sind reine Geistwesen. Ihr Lebensraum ist die allerhöchste Welt des dreieinigen Gottes. Dann aber auch sind sie in diesem Kosmos aktiv, in diesem Weltall, und insbesondere auf unserem blauen Planeten. Hier sind sie mit ganzer und voller Liebe, Hege und Pflege aktiv.
Engel tun jetzt schon, was Menschen (also wir Ebenbilder des Vaters und des Sohnes) in ähnlicher Form einst auch tun werden: Hege und Pflege der Naturvorgänge. Das leisten wir jetzt und dann. Dann in der Zukunft nicht nur bezogen auf diesen Planeten, sondern bezogen auf eine riesige zivilisatorische Aufgabe im gesamten Weltall.
Jetzt ist Übungs- und Trainingszeit. Da gibt es manche Überschneidungen der Kompetenzen zwischen Engeln und Menschen. Vielleicht sogar eine freundliche Konkurrenz zwischen der liturgischen Anbetung der Menschen und der Engel?
Der Engelchor ist technisch perfekt. Aber der menschliche Chor ist, obwohl mit kleinen Fehlern behaftet, womöglich emotional wärmer? Beide Chöre sind unverzichtbar und stehen in einem freundlichen Wettbewerb. Zwischen den Engeln und uns herrscht ein wertschätzender olympischer Geist.
10 Heilige Transporte
Und was machst du und ich, wenn es brenzlig wird? Tun wir wegschauen? Oder der Gefahr ins Auge blicken, statt uns wegzuducken? Stellen wir uns der schwierigen Situation, die sich ergeben hat?
Treten wir für einen Moment zur Seite. Bewegen wir uns aus der Schusslinie. Gehen wir in die Stille. Denken wir darüber nach, worauf es ankommt. Und worauf es hinaus läuft. Wann kommt die Hilfe? Wie weit ist das Land der Sehnsucht entfernt?
Der Engel der Hoffnung ist nicht so weit weg, wie man meinen könnte. Öffnen wir uns jener oberen Kraft! Tun wir das in einer stillen Stunde. Daraus fließt neuer Lebensgeist. Erleben wir ihn hautnah! Geniessen wir ihn.
Die obere Welt ist nicht so weit weg, wie uns das vorkommt. Da gibt es ein überaus lebendiges und quirliges Hinüber und Herüber zwischen Diesseits und Jenseits.
Laut Bibel gibt es – im Bilde gesprochen – eine riesige Freitreppe, die in eine parallele Welt hinüber führt. Engel Gottes steigen auf ihr herab und wieder hinauf. Gelingt dadurch die Übertragung positiver Energien?
Der jüdische Patriarch Jakob – Enkel des Stammvaters Abraham – erlebte dies auf einer schwierigen Tour. Im ersten Buch Mose Kapitel 28 ist davon die Rede.
Jakob war in einer kniffligen Lage. Vor seinem Zwillingsbruder Esau musste er fliehen. Und zwar, weil er durch eigene Schuld in Streit mit ihm geraten war. Trotz seiner Defizite erfährt Jakob, dass Gott an ihm festhält. Und ihm sogar Engel schickt, die ihn besuchen, beruhigen, Hilfe signalisieren.
Besteht diese Engel-Treppe auch in deinem und meinem Leben? So dass du und ich freie Bahn haben, um nach oben zu gelangen – trotz unserer Fehler und Sünden?
Ja, es gibt diese riesige Freitreppe in den Himmel. Auf ihr schreiten unsere Schutzengel auf und ab. Dieser rege Verkehr sichert den Aufstieg unserer Gebete ins himmlische Netzwerk – bis hinauf zum Thronsaal des dreieinigen Gottes. Deine und meine Gebete werden ganz nach oben gebracht.
Das gelingt aufgrund einer unwahrscheinlich guten und schnellen Transportkapazität der Engel. Sie tragen unsere Gebete, so klein und unscheinbar, so kompliziert und beschwerlich sie sein mögen, hinauf. Sie tun das mit einer blitzartigen Geschwindigkeit. Und präsentieren sie gezielt am richtigen Platz – im Thronsaal, wo Vater, Sohn und Heiliger Geist ihr universelles Machtzentrum haben.
11 Himmlische Beratungsqualität
Dort kennt man jeden von uns mit Namen. Dort wird über uns gesprochen. Massnahmen werden erörtert und ergriffen. Alles, was wir sind, haben und tun, wird in der parallelen Welt durchgespielt, beraten, überlegt. Unsere Spielräume werden dort oben ausgelotet, geeignete Ziele werden anvisiert, gangbare Wege gebahnt, inspirierende Impulse eingespeist.
Vergessen und übersehen wir zuweilen diese einzigartige Lebens- und Unterstützungsmöglichkeit? Oder sind wir zu bequem, uns auf eine solche Chance einzulassen?
Dann aber wachen wir auf. Und sehen: Kein geringerer als Gott selbst ist hier. Und er schickt deinen Schutzengel, um dich auf den richtigen Weg zu bringen. Und dich von falschen Wegen abzuhalten.
Mein Wunsch für dich und mich im kommenden Monat September, an dessen Ende wir den Gedenktag des Erzengels Michael und aller Engel feiern: Seien wir achtsam! Seien wir wachsam. Seien wir aufnahmebereit für Licht und Klang, Wärme und Hilfe unseres Schutzengels.
Versuchen wir, ihn zu erspüren und wahrzunehmen – dass wir also von seiner Weisheit, Erfahrung und überlegenen Einsicht einen Nutzen gewinnen. Hören wir auf ihn, erleben wir Erleuchtung, verstehende Begleitung und himmlische Aufklärung,
Amen.