Diessenhofer „Generation Church“ diskutiert die Sinnfrage
Am vergangenen Sonntag 25.02. öffnete die „Generation Church“ zum ersten Mal im neuen Jahr wieder ihre Pforten. Prächtige Lichteffekte, schwungvolle Lieder und eine humorvolle Moderation führten in das abendliche Geschehen in der Stadtkirche ein. Als Gast war Pfarrer i.R. Daniel Kleger aus Bottmingen BL angereist. Nachdem er von Jael Mascherin, der Präsidentin der Kirchgemeinde, begrüsst und interviewt worden war, begann er seine Predigt über die historische Gestalt des jüdischen Königs Salomo. Er stellte sie unter das Motto: Ist das Leben ein Leerlauf? Oder eben doch kein Leerlauf?
Wege und Irrwege im Leben Salomos
Den vorderen Orient im zehnten vorchristlichen Jahrhundert präsentierte der Redner in leuchten-den Farben. Der märchenhafte Reichtum Salomos habe sich in astronomischen Grössenordnungen bewegt; nach heutigen Massstäben sei dieser Mann ein Billionär gewesen. Der Referent malte die unwahrscheinliche Intensität jenes Lebens zwischen politischer Machtentfaltung und persönlichem Lebensgenuss vor Augen. Sodann arbeitete Kleger die Sollbruchstellen heraus, denen Salomo aus-gesetzt war: Trotz überbordender Fülle an Luxus habe er unter innerer Leere gelitten, die er in mehreren alttestamentarischen Schriften dichterisch verarbeitet habe. Ein ähnliches Problem bestehe in der gegenwärtigen westlichen Welt mit ihrem faszinierend verführerischen Wohlstand, der irgendwann wie eine Seifenblase zu zerplatzen drohe. Mit packenden Bildern sprach Kleger die Hörerinnen und Hörer an und fühlte ihnen auf den Zahn. Den Zwiespalt des modernen Daseins schilderte er mit treffender Schärfe; die allgemein menschliche Befindlichkeit wurde in genauen Konturen gezeichnet.
Prüfung für alle
Letztlich stehe die ungelöste Frage nach dem Warum und Wozu im Raum, unterstrich Kleger: „Wenn das Leben an sein Ende kommt, werden uns unsere Grenzen und Schranken bewusst.“ Dennoch gebe es einen Ausweg aus der vertrackten Situation – dann nämlich, wenn der alles entscheidende Grenz-übertritt erfolge. „Irgendwann stehen wir alle an der Schwelle zur Ewigkeit“, betonte der Redner und flocht das Problem der künftigen Verortung ein: „Welchen Platz nehmen wir in der neuen Welt ein?“
Sodann wies er auf die Prüfung hin, der sich jeder Mensch einst unterziehen müsse an höchster Stelle. Nicht einzelne moralische Probleme würden dann hin- und hergewälzt. Vielmehr würden wir danach gefragt, „ob wir zu Lebzeiten eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufgebaut und die uns anvertrauten Gaben sinnstiftend eingesetzt haben“. In der schlussendlich positiven Beantwortung dieser beiden Kardinalfragen liege der hoffnungsfrohe Start zu einem neuen dauerhaften Aufschwung, der niemals mehr einen Abbruch kenne. Dankbar werde man einst feststellen dürfen, dass sich der irdische Lauf trotz aller Schwierigkeiten gelohnt habe. „So gesehen, ist unser Leben kein Leerlauf, sondern mündet in ein unfassbar schönes, ewiges Dasein ein“, fasst der Prediger seine Ausführungen zusammen.
Mit dem Angebot, am Heiligen Abendmahl teilzunehmen und sich persönlich segnen zu lassen, sowie einem währschaften Apéro bei guter Geselligkeit klang der Abend in der Diessenhofer Stadtkirche aus. Der nächste Anlass im Format „Generation Church“ ist am 24. März mit Worten und Musik von Toby Meyer.